Besuchte Orte
Heilanstalt in Traumlage
Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein kleines Örtchen in einem wunderschönen Tal der Lombardei bekannt. 1905 begann der Bau des Sanatorium für Tuberkulose, das am 29 Juli 1910 eröffnet wurde. Die große Anlage, gelegen in 1240m Höhe, bestach durch ein Hauptgebäude mit über 100 Meter Länge, mit zwei Etagen und im Speisesaal hatte es Platz für 100 Personen. Es umfasste 12 Einzelzimmer, 20 Doppelzimmer, 6 mit 4 Betten und 4 bis 6 Betten. Moderne Desinfektionsanlage und Heizung waren ein Besonderheit zu dieser Zeit. 1927 Begann der Bau eines zweiten komplexen Sanatorium. Bis in die 60er Jahre war die Anlage wie ein Mikrokosmos, der bis zu 100 Patienten mit ihren Angestellten beherbergte. Ein Mikrokosmos aus Leben, Freude, Hoffnung und Sorge. Ein Mikrokosmos, markiert auch durch den Tod (etwa ein Toter pro Woche), dann durch die moderne Medizin immer seltener. Bis das Sanatorium als Kuranstalt nicht mehr erforderlich war…..
Schule des Sankt Antonius
In einem Dorf an einem der drei großen Seen der Lombardei liegt eine verlassene Schule, düster und faul auf einem flachen Hügel mit Blick auf das ganze Land. Schon sehr verwachsen war es äußerst schwierig, überhaupt noch an die Gebäude zu kommen. Aber es hat sich gelohnt, da der Zerfall doch schon sehr fortgeschritten ist.
Geschichtlich konnte ich auch nach stundenlanger Suche leider nichts finden….
Kurklinik am See
Seit Jahren steht die auf dem 26 000 Quadratmeter großem Gelände der ehemaligen Klinik, mit herrlichem Blick auf den See. 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhielten damals die Kündigung, als der ehemalige Besitzer den Betrieb endgültig einstellte. Anschließend gab es teilweise wilde Spekulationen und irre Gerüchte, was aus der ehemaligen Klinik werden könnte. Sogar von einem russischen Investor war zeitweise die Rede, der aus der Klinik ein Hotel oder eine Party-Lounge für wohlhabende Russen machen könnte. Darüber hatte noch die damalige Bürgermeisterin informiert. Mehr als irre Gerüchte waren es aber wohl nicht.
Papierfabrik in der Lombardei
Die ersten Gebäude in dem Tal wurden 1853 als kleine Spinnerei umgebaut, welche in Besitz von Nonnen seit 1700 gewesen waren. Zur Wende des Jahrhunderts wurde die Mühle eine Papierfabrik und wechselte den Besitz an einen berühmten italienischen Papierhersteller. Später verkauften sie die Fabrik zu einer anderen Familie, die M. Sie waren eine wichtige jüdische Familie aus Turin, die eine Menge von unternehmerischen Aktivitäten verwaltete. Zwischen den beiden Weltkriegen wurde die Papierfabrik im Süden mit einigen hohen gelb gestrichenen Gebäuden und modernen Maschinen vergrößert.
Standseilbahn am Lago di Lugano
Die Standseilbahn Santa M... nach L.... wurde 29. September 1907 eingeweiht und fungierte siebzig Jahre lang, bis sie zum September 1977, wegen einer Finanzkriese geschlossen wurde.
Die Länge der Linie ist 1475 Meter mit hat einen Höhenunterschied von 608 Metern, die maximale Steigung beträgt 660 Promille und die Fahrt dauerte 18 Minuten.
4 Sterne Hotel
Bei diesem Objekt handelt es sich nicht um die typische Ruine, weil sie stillgelegt wurde, sondern es ist eine Bauruine. Entdeckt habe ich diese Location bei einem Wochenendaufenthalt in der Nähe von Budapest/Ungarn. Eigentlich war ich, in dem kleinen Dörfchen V..... direkt an der Donau, auf dem Fussweg zu der bekannten Burg am Donauknie, wo die früheren Könige von Ungarn residierten. Aber auf halben Weg den Berg hinauf, stand dieses nie fertig gestellte Hotel.
Laut Auskunft hätte es ein 4 Sterne Hotel werden sollen, was eine wirklich traumhafte Aussicht auf die Donau gehabt hätte. Allerdings wurden Ende der 90er die Arbeiten eingestellt und liegt nun brach. Die Fenster, die schon eingebaut waren, sind schon wieder ausgebaut und alles sonstige brauchbare, in den fast fertig gestellten Bädern, ist auch entfernt worden.
Die Burg konnte ich somit erst am nächsten Tag bezwingen...
Die Bleicherei
Die Bleicherei wurde 1886 gegründet. Das 3,3 Hektar grosse Industrieareal Bleiche der ehemaligen Textilveredelungsfirma liegt schon 22 Jahre brach. Bis 600 Angestellte gingen in der Blütezeit Mitte der 1960er- bis 1970er-Jahre hier ein und aus.
In der kleinen Gemeinde wurden neue Textil-Behandlungsmethoden entwickelt, Patente auf Behandlungen und Rezepturen angemeldet, deren finanzieller Rückfluss nicht zuletzt der Standortgemeinde zugute kam. Auch die Gründung der Sekundarschule im Dorf und der Bau der evangelischen Kirche sind unter anderem dem Einfluss der Firma zuzuschreiben. Schreiner, Maler, Mechaniker, Rohrschlosser: Zig Handwerker aus dem Dorf fanden hier Arbeit und Brot. «Everglaze», mit Kunstharz knitterfrei gemachtes Baumwollgewebe mit aufgeprägten Mustern, war nach dem Zweiten Weltkrieg ein Renner, der sich weltweit durchsetzte – den Ursprung hatte der Trend in der Textilfabrik.
Wer es besuchen möchte, kann sich wohl zeit lassen!
Eine interessierte Firma kann ihr 100-Millionen-Projekt mit 140 Wohnungen nicht realisieren: Die Stimmberechtigten der Gemeinde haben vor Wochenfrist die Änderung in ein Wohnbaugebiet abgelehnt.
Auch die Entsorgung der Altlasten wird auf sieben Millionen Franken geschätzt.
Somit bleibt die Industriebrache noch länger erhalten.
Erdenwerk in A.-E.
H. A., der Chef des Unternehmens, gründete 1958 seinen ersten Blumenerdenbetrieb. Aus »normaler« Topferde wurde aus Gründen der Verkaufspsychologie »A. Spezial Blumenerde«. Kurze Zeit später folgte eine neue Anlage im schwäbischen N. sowie in den Jahren 1964-1975 mehrere neue Erdenwerke in Süddeutschland. 1976 erweiterte H.A.die Produktpalette um Flüssigdünger, 1981 gelang es die Marke »Grünland« mit dem von der Hoechst AG entwickelten Düngemittelprogramm zu übernehmen.
Hier zu sehen ist ein Erdenwerk, daß in den 90ern geschlossen wurde. Es liegt im südlichen Allgäu am Rande eines Waldgebiets und gehört immer noch dem Unternehmen. Spötter behaupten, die Firma hätte soviel Geld, daß es nicht interessant werde, das Gelände zu verkaufen. Na dann......
Papierfabrik H....
Eine interessante Mitteilung aus alter Zeit in der handschriftlichen Chronik lautet:
Verlassenes Haus
Kein Strassenlärm, nur das Geräusch vom stärker werdenden Wind, der die Äste der Bäume aus ihrem Winterschlaf wiegt. Irgendwo über uns hören wir eine Krähe die sich im Wind tragen lässt. Von hier oben hat man eine schöne Sicht. Nichts Berauschendes, aber die Enge der Stadt und der Agglomeration die wir weit unter uns gelassen haben ist hier oben vergessen. Vergessen, wie diese kleine Heimat vor uns. Klein, unberührt und unversehrt in seinem tiefen Schlaf. Ohne uns nochmals umzudrehen tauchen wir ein – in eine traumähnliche Landschaft längst vergangener Momente und Erinnerungen, die unter dieser gläsernen Glocke konserviert blieben. Auch wenn sie Jahrzehnte alt sein müssen.
(diesen Text hat mein Urbex-Kollege TRIBLE6 wunderschön verfaßt) ;-))
Eine sehr persönliche und private Atmosphäre und das Gefühl einen Hauch des Lebens noch immer zu spüren machen diesen Moment unvergesslich.
Total unverändert haben wir dieses Haus vorgefunden, so als ob jemand gleich wieder nach Hause kommt. Die Zeitungen, die wir gefunden haben, waren auf 1995 datiert. Da spielen sich total merkwürdige Dinge in einem ab, wenn man diese Location besucht!
Mine mit Geschichte
Die Mine liegt im Zentrum eines Kalibeckens. Dem nahe gelegenen Dorf hat der Kaliabbau erheblich zur Entwicklung beigetragen. Die Eröffnung der Mine im Jahre 1928 brachte die Bevölkerungszahl von 260 auf 675! Bis zur Schließung 1976 wuchs die Bevölkerungszahl auf knapp 3000 Einwohner. Die Mine ist (man will es kaum glauben) Teil eines Museums!
Das Museum erkannte schon sehr früh, dass die Bauten der Kaliminen Zeugnis einer vergangenen Industrie-Epoche darstellen werden. So erwarb es 1986, nur zwei Jahre nach der Eröffnung des Museums, die davor liegenden Restbauten der Grube. Diese machen zwar nur rund einen Viertel der ursprünglichen Anlage aus - sind aber immer noch enorm mächtig…
Bei den Bauten handelt es sich um einen architektonisch einheitlichen Industriekomplex im neoklassizistischen Stil, jeweils errichtet in der Zeit zwischen 1911 bis 1939.
Nachdem alle Gruben geschlossen und nahezu alle Zechengebäude und Fördergerüste abgerissen worden sind, ist diese «Geisterruine» der letzte bedeutende Zeitzeuge des oberelsässischen Kalibergbaus.
Ziegelei am See
n der ehemaligen Grenze der Länder Baden und Württemberg, steht auf dem Gelände des Grenzhofs eine erstmals 1834 erwähnte Ziegelei. Das Rohmaterial, der Lehm, wurde mit einer Schmalspurbahn aus den nördlich gelegenen Lehmgruben angeliefert. Im Jahr 1897 begann man mit dem schrittweisen Ausbau der mechanisierten Anlage, und 1906 wurde ein 300 Meter langer Verladesteg in einen See gebaut. 1910 wurde ein Sozialgebäude mit 50 Betten, einem Aufenthaltsraum, einer Küche und Sanitäranlagen für bis zu hundert Arbeitskräfte erstellt. Eine Stiftung übernahm 1918 die Ziegelei, modernisierte sie und produzierte fortan hauptsächlich Dach- und Wandziegel, Hohlsteine und Kaminformsteine. Ab 1939 kam die Produktion zeitweilig zum Erliegen. Infolge des Frankreich-Feldzugs wurden zehn französische Kriegsgefangene für die Produktion von Ziegelwaren eingesetzt und angelernt. Später kamen Frauen und Männer aus Polen und bis zu zwanzig Ukrainer hinzu, so dass die Produktion von Ziegeln im Krieg weitergeführt werden konnte. Nachdem die Ziegelei nach Ende des Zweiten Weltkriegs von der französischen Besatzungsmacht nicht demontiert wurde, lief bereits 1946 die Produktion der für den Wiederaufbau so wichtigen Ziegel an. 1976 erfolgte die Stilllegung des Betriebs.
Ziegelei im Hegau
Gegründet wurde die Ziegelei zwischen 1896 und 1900 als Dampfziegelei. 1905 wurde das Werk durch eine Firma in der Schweiz übernommen. Die Blütezeit erlebte die Ziegelproduktion vor und nach dem Ersten Weltkrieg. 1923 waren in der Ziegelei 150 Arbeiter beschäftigt. Die Anlage stammt wie sie sich heute darstellt aus dieser Zeit. Die Ziegelproduktion wurde 1962 eingestellt. Seit dieser Zeit liegt das Gelände brach.
Das Grundstück mit einer Fläche von 175.000 Quadratmetern steht seit langer Zeit zum Verkauf.
R..... Chemie AG
Die R.... Chemie AG wurde früher als Zementwerk genutzt, dieses wurde jedoch 1928 stillgelegt. Im Jahr 1937 wurde dann die R..... Chemie Ag gegründet, wo synthetischer Harze, Emulsionen, Weichmacher und Beschichtungssysteme produziert wurden. Diese Fabrik war einer der Grössten Arbeitgeber in der Umgebung . Im Jahr 1993 wurde die Fabrik jedoch stillgelegt. Im Jahr 1996 kam Leben in das Areal, da eine Recycling-Firma in einem Nachbarort die stillgelegten Öfen der R.... Chemie zur Verbrennung von Sonderabfälle nutzen. Durch den Einwand der Gemeinde wurde die Anlage 2002 letztendlich endgültig geschlossen. Die Fabrik wurden Entleert, einige rausgerissen jedoch blieben auch viele Sachen zurück....
Seit Anfang des Jahres 2010 sind die Abriss- und Entsorgungarbeiten im Gange. Extra aus England angereist kamen Spezialisten, die das Areal von Aspest befreiten.